Mein Staudengarten - Teil 3: Staudenpflege – schneiden, jäten, hacken und mulchen

Prächtig blühendes Staudenbeet

Mein Staudengarten – Tipps von Staudengärtnerin Daniela Walter

Teil 3: Staudenpflege – schneiden, jäten, hacken und mulchen

Schneiden:

Sollten Stauden im Auge des Betrachters keine Freude mehr bereiten, können sie jederzeit zurückgeschnitten werden. Es wird dadurch ein Neuaustrieb bzw. sogar eine neue Blütenbildung gefördert (zB Katzenminze, Mutterkraut, …). Ein Schnitt während der Wachstumsphase fördert einen kompakten, stabilen Wuchs und verzögert die Blütenbildung (zB Astern, Duftnessel, …). Dies ist ein manueller Eingriff, um die allgemeine Blütezeit im Staudenbeet zu verlängern bzw. zu verschieben. Bei Phlox, Gartensalbei, u.a. kann das Verblühte ausgeschnitten werden, wodurch eine Nachblüte angeregt wird. Bei Stauden wie Funkien, Bergenien, Balkanstorchschnabel werden ausschließlich die verblühten Stängel geschnitten – das dekorative Blattwerk bleibt bewusst erhalten. Im Herbst ist ein besonders behutsamer Umgang mit der Schere gefragt – denkt an die schönen Winterbilder, die im Garten entstehen können (Raureif und Schneehauben)!

Jäten:

Beim Jäten sollte unnötiges Scharren und Hacken vermieden werden, da jeder Lichtimpuls die Keimung weiterer Unkrautsamen fördert. Wurzelunkräuter wie Disteln, Löwenzahn etc. mit einem Unkrautstecher oder zweizinkigen Spaten herausziehen. Samenunkräuter wie Springkraut, Vogelmiere etc. spätestens zur Blüte (vor dem Versamen!) entfernen. Ideal ist ein Schnitt mit einem kleinen, kurzen Messer knapp unter dem Wurzelansatz – so wird kaum ein Lichtimpuls ausgelöst. Ein kleiner Tipp am Rande: Jäten bei Nacht kann den Unkrautwuchs um bis zu 90 % reduzieren.

Hacken:

Hacken nur bei Trockenheit, um die Feuchtigkeit im Boden zu behalten (Unterbrechung der Kapillarwirkung) und wenn Pflanzen ‚kränkeln‘ (Stickstoff ist der Motor des Wachstums). Einmal hacken entspricht dreimal gießen! Vorsicht: Zu häufiges Hacken zerstört jedoch sehr schnell die Krümelstruktur des Bodens!

Mulchen:

Das Aufbringen von Rindenmulch wird von den Stauden sehr schlecht vertragen! Bei humosem Boden kann mit Rindenhumus (bereits stärker zersetzt) gemulcht werden, allerdings sollte davor eine Ausgleichsdüngung mit einem organischen Dünger durchgeführt werden. Bei durchlässigem Untergrund kann man auch mit Sand, Kies oder Lavabruch mulchen. 

Die fachgerechte Staudenpflege wertet die Wirkung deines Staudenbeetes auf! Das Arbeitsausmaß richtet sich ganz nach dem Motto „So wenig wie möglich – so viel wie nötig!“


Diese Berichtserie ist Teil der KLAR! Maßnahme "Klimafittes Gärtnern". Ergänzend dazu finden Sie unter Veranstaltungen spannende Workshops, Vorträge und Exkursionen. Unter anderem

  • Invasive Neophyten und Problempflanzen erkennen
  • Staudenbeet anlegen - wirkungsvoll, trockenheitsverträglich und pflegearm
  • Neophyten bekämpfen: Springkraut im Frastanzer Ried
  • Einem Biodiversitätsbotschafter über die Schulter schauen! (Permakultur)
  • Staudenbeet pflegen – Tipps und Tricks
  • Problempflanzen bekämpfen: Adlerfarn am Ludescherberg


Autorin: Daniela Walter | Gestaltung und Pflege von Staudengärten, sowie eigene Anzucht von Stauden | Thüringen | daniela@staudengarten.cc  | +4367762481701