Geschichte

Düns liegt auf der Sonnenterasse des Walgaus. Eine landschaftliche Besonderheit ist die eiszeitliche Flysch-Hanglage.

842 wurde Düns erstmals urkundlich erwähnt. Damals wurde die Ortschaft noch als Tunia, Tunis, Thunis und Tuyns benannt. Im späten Mittelalter gehörte das Dorf zum Gericht Jagdberg, das im Besitz des Vorarlberger Grafengeschlechts der Montforter war. Im Jahre 1397 kam Düns als Teil der Jagdberggemeinden zum Herrschaftsgebiet der Habsburger zu Österreich. Die Flurnamen stammen vorwiegend aus dem Romanischen.

Im Jahr 1426 wurde in Düns eine Kapelle erbaut. Diese wurde im Jahre 1831 auf das jetzige Ausmaß vergrößert. Im Jahr 1841 wurde Düns eine eigene Pfarrei, bis dahin war die Pfarre Düns eine Expositur der Pfarre Schnifis. Die umfassende Renovierung der Kirche zum Hl. Antonius in den Jahren 1979/80 wurde zum Teil von der Bevölkerung finanziert. Der Pfarrhof wurde 1830 durch Spenden der Bevölkerung erbaut. Im Jahr 1887 erfolgte ein Umbau. Mit dem Tod unseres letzten Dorfseelsorgers, Hr. Pfarrer Adolf Blum im Jahr 1993 stand der Pfarrhof bis 2021 leer. Seit 1993 wird die Pfarre vom jeweiligen Pfarrer in Schnifis mitbetreut. Der Pfarrhof wurde im Jahr 2021 von der Diözese Feldkirch gekauft und nach den Richtlinien des Denkmalschutzes generalsaniert.

Entlang des Montanastbaches gibt es noch heute alte Häuser (laut Bauhistorik mit 1504 datiert), vorwiegend Doppelhäuser. Dort findet sich der Baustil der Walser, breitgelagerte zwei- bis dreigeschossige Blockbauten mit flachgeneigtem Dach. Die Häuser besitzen noch Würfelfries, Schachbrettfries und Butzenscheiben.

Die erste Schule wurde als Holzhaus im Jahre 1778 errichtet. Diese wurde bei einem Brand zerstört und im Jahr 1902 wieder aufgebaut. Das heutige Schulgebäude (Volksschule) wurde 1991 gebaut.Seit 1996 besteht ein integrationsgerechter Kindergarten in der Gemeinde Düns. Dieser befindet sich im ersten Stock des Gemeindegebäudes über dem Gemeindeamt welches 1995 neu errichtet wurde. Seit 2014 steht ebenfalls im Gemeindegebäude eine Kleinkindbetreuung zur Verfügung.

Im Jahr 1913 wurde die Feuerwehr – Düns von 28 Gründungsmitglieder gegründet. 1953 wurde das erste Feuerwehrgerätehaus gebaut. Im Jahr 2000 erfolgte ein Erweiterungsbau bei dem auch eine Fernwärmeheizanlage miterrichtet wurde. Mit dieser Anlage werden neben den kommunalen Gebäuden insgesamt 40 Objekte beheizt.  

Im Jahr 1921 gründeten die Bewohner eine Konsumgenossenschaft, die im Jahr 1937 ein Gebäude ('s Dorflädele) errichtete. Das Gebäude wurde im Jahr 2021 im Rahmen einer Errichtergemeinschaft von der Gemeinde und der Konsumgenossenschaft durch einen Neubau (Dorfhus) ersetzt. Das Geschäft als Nahversorger wird noch heute von der Genossenschaft verwaltet und betrieben.

Unter Denkmalschutz steht heute die alte Mühle, welche aus der Urkunde von 1619 zum ersten Mal erwähnt wurde. Die Bauern aus den umliegenden Gemeinden brachten damals ihr Getreide zum Mahlen. Bis 1948 wurde die Mühle mit dem Wasser des Weiherbaches und Montanastbaches betrieben, danach wurde auf Strombetrieb umgestellt. Der Betrieb wurde 1958 eingestellt. Das Gebäude wurde fachmännisch restauriert und erscheint im alten Glanz mit Pilastermalerei (flacher, eckiger Wandpfeiler mit Basis, Schaft und Kapitel).

Ursprünglich lebte die Bevölkerung des Dorfes überwiegend von der Land- und Forstwirtschaft. Heute sind nur noch wenige Landwirte im Dorf. Die heutige Straße nach Satteins wurde 1904 angelegt, 1911 wurde Düns an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Der Montanastbach und der Geldabach waren die ursprünglichen Trinkwasserlieferanten für Düns. Im Jahr 1910 wurde die erste Wasserversorgung errichtet, 1912 wurde der Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 50m³ samt einer Löschwasserversorgung in Betrieb genommen. 1998 wurde der Hochbehälter samt Quellzuleitungen auf den heutigen Stand erneuert.

Ein Großteil des Waldbestandes wurde im Jahr 1801 auf die 55 Hausnummern im Dorf aufgeteilt. Durch die sonnige Lage war Düns für den Anbau von Obst und Wein besonders geeignet. Schon im Jahr 1563 wurde der "Erfustl" (heute Fuschgel) im Gemeindegebiet Röns gekauft, um Wein anzubauen. Im Landesarchiv liegt das Torggelbuch, das über die Aktivitäten von 1808 bis 1889 berichtet. Durch schlechte Erträge und durch den billigen Import von Wein aufgrund des Arlbergtunnels (1884) wurde im Jahr 1889 der Anbau von Wein eingestellt und anschließend auch der Torggel verkauft. Seit 1987 wird durch Privatpersonen wieder Wein angebaut.

Im Jahr 1725 schlossen sich 44 Meister aus dem Gebiet Schnifis, Düns und Dünserberg zu einer Handwerkerzunft zusammen. Ende des 19. Jahrhunderts hielt die Stickerei in diesen Gemeinden ihren Einzug. Da dies aber eigentlich kein Gewerbe im ursprünglichen Sinn war, dauerte es einige Jahre, bis die Sticker Mitglieder der Handwerkerzunft werden durften und dafür die Zunftfahne stifteten.


altes Doppelhausaltes DoppelhausPfarrkirchePfarrkirchePfarrhofPfarrhofDoppelhausDoppelhausMühleMühle